Mittwoch, 29. Oktober 2014

Forschungspraktikum zur objektiven Hermeneutik

Ab sofort biete ich im Raum Dortmund/Witten für Forscher aller Qualifikationsniveaus ein Forschungspraktikum zu Praxis, Methode und Theorie der objektiven Hermeneutik an. Alle, die Interviews oder anderes Material interpretativ auswerten möchten, können ihr Material, das unterschiedlichen Protokolltypen (Interviews, Fotos, Dokumente, Werbeprospekte, Ablaufschilderungen, Videos, Artefakte etc.) angehören kann, dort gemeinsam unter Anleitung methodisch gemäß der objektiven Hermeneutik analysieren. Auch Materialien aus praktischen Zusammenhängen (Mentorenfirmen, Krankenhäusern, Kultureinrichtungen, Unternehmen, anderen Organisationen etc.) und unter einer praktischen Fragestellung können hier interpretiert werden; die Auswahl folgt den Interessen und Materialien der Teilnehmer. Terminlich und örtlich ist das Praktikum noch nicht festgelegt (möglich wären: Witten – etwa an der Privaten Universität Witten/Herdecke –, Dortmund oder Bergkamen).

Interessenten melden sich bitte zur Absprache von Terminen und weiteren Bedingungen bei: thomas.loer@udo.edu

Dienstag, 28. Oktober 2014

Die Bedeutung der materialen Fragestellung für das methodische Vorgehen…

…berücksichtigend, habe ich meine Pläne bzgl. des Arbeitsbuchs geändert. Da eine reine Methodeneinführung der objektiven Hermeneutik nicht angemessen ist, habe ich nach Möglichkeiten gesucht, den gleichwohl vorhandenen Wünschen nach einer entsprechenden Einführung nachzukommen und der Besonderheit der objektiven Hermeneutik gerecht zu werden – also die Sachangemessenheit der Methode integral in ihre Darstellung aufzunehmen. Das kann nicht ein Autor allein leisten.
Ein Beispiel, in dem das m. E. hervorragend gelungen ist, bietet der folgende Aufsatz: Ritter, Bertram; Žižek, Boris (2014): Aufschlusspotentiale – Zur schöpferisch-ausdruckshaften Aneignung der Primärgruppe und der eigenen Positioinalität in Kinderzeichnungen. In: Kraimer, Klaus (ed.), Aus Bildern lernen. Optionen einer sozialwissenschaftlichen Bild-Hermeneutik, Ibbenbüren: Münstermann, 107-164.
Die Erarbeitung einer Einführung in die objektive Hermeneutik hat sich m. E. an solch einem Beispiel – in diesem geht es um Bildanalyse mit der objektiven Hermeneutik – zu bemessen. Eine Serie von Arbeitsheften, die solche Beispiele, die aus materialen Forschungen hervorgegangen sind, mit dem Rahmen einer expliziten methodologischen Begründung versieht, wäre opportun. Ich werde mich um Verlag und interessierte Autoren solcher Aufsätze, die materiale Forschungsergebnisse bei gleichzeitiger expliziter Darstellung des Vorgehens darlegen, bemühen. Zuschriften willkommen.

Dienstag, 13. Mai 2014

Rekonstruktive Beobachtung – Artikel in Arbeit

Das Konzept der rekonstruktiven Beobachtung wurde von dem deutsch-amerikanischen Designer Armin Möhrle (Chicago/IL/USA) und dem Autor aus der gemeinsamen Beratungspraxis heraus entwickelt. Es ist damit ein bestimmter Modus der Datenerhebung in sozialwissenschaftlichen Forschungsprozessen und in Beratungsprozessen auf den Begriff gebracht. In diesem Erhebungsmodus werden Personen während ihrer Arbeit oder anderer Tätigkeiten, die untersucht werden sollen, beobachtet, und es werden Gespräche mit ihnen geführt. Während der Forscher, der mittels des Verfahrens der teilnehmenden Beobachtung Daten erhebt, fragt: „What the hell is going on here?“ (Geertz 1973) und versucht, Zugang zu der Praxis, die er untersuchen will, zu erlangen, indem er in ihre Realität eintaucht und an ihr teilnimmt, fragt der Forscher, der rekonstruktiv beobachtet: „If Jesus is the answer – what was the question?“ und versucht, während er sie beobachtet, das Problem zu rekonstruieren, für welches die beobachteten Handlungen die Lösung darstellen. So, als Forscher – und nicht als Teilnehmer –, stellt er die erforderliche Distanz zu der Praxis immer wieder her, während deren Vollzug er anwesend ist. 

Der in Arbeit befindliche Artikel – zugleich ein Abschnitt zum Kapitel "Datenerhebung" des Arbeitsbuchs (s.u.) – wird die Differenz zur "teilnehmenden Beobachtung" und die Spezifik der rekonstruktiven Beobachtung darstellen.

Geplant ist, ihn für einen Themenschwerpunkt "Rekonstruktion" bei "sozialer sinn" einzureichen. 

Montag, 31. März 2014

Ein WORKSHOPANGEBOT für BERATER und SUPERVISOREN findet sich auf der Internetseite der Stiftung Supervision.